Gott suchen und finden in allen Dingen
Ignatius von Loyola

Geschichte

Geschichte der GCL im Bistum Osnabrück

1954 errichtete Erzbischof Wilhelm Berning im Dom zu Osnabrück die Marianische Kongregation als MC der „Mitarbeiterinnen der Mädchen und Jungfrauen im Bistum Osnabrück“. Zugleich wurde die MC der Mitarbeiter gegründet. Bischof Berning stellte die neue MC unter den Schutz „Mariä Verkündigung“. Die Osnabrücker MC schloss sich bald darauf der römischen Mutterkongregation „Prima Primaria“ an.

Papst Pius XXII hatte in seiner apostolischen Konstitution BIS SAECULARI 1948 die vielfach zu Massenvereinen gewordenen Marianischen Kongregationen aufgerufen, sich entsprechend ihrem Ursprung zu erneuern. Das bedeutete Rückbesinnung auf die ignatianische Spiritualität und besonders auf die Exerzitien. Die Mitglieder der MCen sollten sich bemühen, „zu Gottes größerer Ehre und zum Heil der Seelen Arbeit zu übernehmen und durchzuführen“ (Bis seaeculari, Nr. 3). Die neuerrichtete MC im Bistum Osnabrück gehörte noch zu den Gemeinschaften alten Stils, ihr Hauptzweck war die Marienfrömmigkeit. Unsere Älteren erinnern sich noch daran, wie sie nach der Schulentlassung klassenweise ihre Lebensweihe an Maria aussprachen.

Der erste Diözesanpräses der MC im Bistum Osnabrück, Pastor Josef Gerdts, nahm den Gedanken der Erneuerung begeistert auf, wurde er hier doch bestärkt in seiner Idee von religiösen Kleingruppen, und begleitete den Weg der jungen Osnabrücker MC. Ihre Mitglieder waren bereit, sich konsequent auf die Erneuerung einzulassen. Als religiöse Kerngruppe stellten sich die Gemeinschaften dem Bischof zur Verfügung. Ihr Dienst fand in den Pfarrgemeinden statt, sie unterstützen die Christen in der Diaspora, besonders auch in der ehemaligen DDR, und in „Missionsländern“. 1960 wurden achttägige Exerzitien eingeführt. Die Gruppen wählten Verantwortliche, ab 1963 gab es einen Laienvorstand. Hildegard Ehrtmann brachte aus den USA ein Schulungsprogramm mit. Mitglieder und „Kandidatinnen“ sollten es durcharbeiten, konnten Fragen stellen, von Zeit zu Zeit wurde ein Berichtsbogen eingeschickt. Der Kreis der Verantwortlichen gab den Gruppen Anregungen für das persönliche geistliche Leben und bereitete die Diözesantreffen vor, welche zur geistlichen Schulung dienten. Man kann sich heute gar nicht mehr vorstellen, was es damals bedeutete, dass die Laien die Verantwortung, – und auch die Verantwortung für das geistliche Wachstum -, für eine Gemeinschaft übernahmen. Unterstützung kam vom Sekretariat in Augsburg. Es gab über 100 Mitglieder im ganzen Bistum (damals reichte es bis nach Schleswig-Holstein und Mecklenburg).

Auf Weltebene waren zu der Zeit die neuen Allgemeinen Grundsätze das Thema sowie die Umbenennung der „Marianischen Kongregation“ in „Gemeinschaften Christlichen Lebens“. Auf dem Weltkongress in Rom wurden 1967 die neuen Allgemeinen Grundsätze verabschiedet. Das absolut Neue war, dass die Laien selbst diese Grundsätze formuliert und beschlossen hatten und nicht ein Jesuitengeneral. Die Osnabrücker MC richtete sich selbstverständlich nach ihnen aus und beschloss zudem 1970, die Namensänderung zu beantragen. 1969 beschloss der Verantwortlichenkreis ein vorläufiges Diözesanstatut. Dieses wurde nie zur Abstimmung vorgelegt und nicht offiziell verabschiedet.

Die damaligen GCL-Mitglieder taten ihren unermüdlichen Dienst im Verborgenen, und so blieben lange Jahre neue Interessenten aus. Erst um die Jahrtausendwende kamen Anfragen von Menschen, die durch ignatianische Exerzitien auf die GCL aufmerksam wurden. Es bildeten sich neue Gruppen, oft ermöglicht durch die Starthilfe der Regionalstelle Nord. Manche Gruppe löste sich wieder auf. Einige Frauen und ein Ehepaar wurden in die Gemeinschaft aufgenommen. 2007 wurden zum ersten Mal jüngere Frauen gemeinsam mit zwei der Älteren in das Verantwortlichenteam gewählt. Das Hauptaugenmerk lag zu der Zeit darauf, die Treffen für jüngere Menschen attraktiv zu gestalten und Einführungen in die ignatianische Spiritualität zu geben. 2010 zogen sich die Älteren ganz aus der Leitungsverantwortung zurück.

Das 2011 neugewählte Verantwortlichenteam machte es sich zur Aufgabe, die (seit 1969 immer noch vorläufigen!) Statuten denjenigen der Nationalgemeinschaft anzugleichen. Zugleich wurde das Gruppenvertretertreffen (GVT) errichtet. Es leitet gemeinsam mit den gewählten Verantwortlichen und dem Kirchlichen Assistenten die Diözesangemeinschaft. Die neuen Statuten wurden 2013 verabschiedet.

Der aktuelle Schwerpunkt der Diözesangemeinschaft liegt im Bekanntmachen und Vertiefen der ignatianischen Spiritualität. Das Exerzitienhaus in Ahmsen leistete einen großen Beitrag dazu. Ebenso Oasentage oder andere Veranstaltungen, die zum Teil gemeinsam mit der GCL-Regionalstelle Nord angeboten werden. Seit 2017 bieten GCL-Mitglieder dezentral Abendreihen zur Einführung in die ignatianische  Spiritualität an. Darüber hinaus werden Kooperationspartner gesucht, mit denen ignatianisch geprägte Projekte realisiert werden können. Ein kleiner Kreis der Jüngeren ermöglicht es den Frauen der Gründergeneration, sich zweimal jährlich zu einem Besinnungsnachmittag zu treffen.

Wie mag es weiter gehen? Orte der der Sichtbarkeit schaffen in einer säkularisierten Welt könnte ein Ziel sein. Auf Jesus Christus hinweisen, der in seiner Kirche lebt und wirkt. Jeder auf seine Art und Weise. Und als Gemeinschaft.